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Schallaburg und Kultur im Waldviertel

Schallaburg und Kultur im Waldviertel
Wir nutzten den Pfingstmontag zu einem Besuch der Ausstellung "Byzanz & der Westen. 1000 vergessene Jahre" in der Schallaburg. Diese Ausstellung ist ein Muss für jeden halbwegs geschichtlich Interessierten. Es wird die Zeit des Aufstiegs und des Niedergangs des ost- und weströmischen Reiches dargestellt und besonders der Einfluss von Byzanz auf unsere westliche Welt berücksichtigt - samt dem westlichen Beitrag zum Untergang Ost-Roms.
Nach einer kurzen Runde durch den Garten der Schallaburg fuhren wir zum Gasthaus Temper in Steinparz (von der Schallaburg kommend ist das das zweite Gasthaus!) und haben vorzüglich gegessen. Mein Tipp: Hingehen!

Unser nächstes Ziel war Pöggstall. Da vergangenes Jahr (2017) dort die NÖ Landesausstellung war, interessierte uns die Nachnutzung des Schlosses: Das Museum für Strafrechtspflege ist jetzt - schön präsentiert - in den renovierten Räumen untergebracht. Die vorjährige Sonderausstellung "Schloss Pöggstall - zwischen Region und Kaiserhof" ist nach wie vor im Rondell zu sehen. Die Holzschnitte von Franz Traunfellner werden erst wieder 2019 zu sehen sein (Franz Traunfellner, * 25. März 1913 in Gerersdorf; † 17. Februar 1986 ebenda).
Die restlichen Räume stehen der Verwaltung zur Verfügung und beherbergen das Gemeindeamt, das Standesamt, den Trauungssaal etc.
Der Hinweis auf das Café s'Rondell darf nicht fehlen - ist auch ein Tipp von mir!

Etwas außerhalb von Pöggstall liegt auf einer Anhöhe die Kirche St. Anna im Felde. Diese aus Bruchsteinen errichtete spätgotische Kirche war bis 1810 Pfarrkirche von Pöggstall, danach übernahm die Kirche des Schlosses diese Funktion. St. Anna im Felde wurde aufgegeben und verfiel langsam ... Im 20. Jhd. begann man, dieses Baujuwels zu sichern und wieder aufzubauen. So wurde 1929 eine Wandmalerei des 16. Jhd. freigelegt und restauriert; 1965 wurde eine neue Holzdecke eingezogen (die Bretter der alte Kassettendecke wurde für Sarg-Holz verwendet ...). Die Kirche ist von Anfang Mai bis Ende Oktober an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen zu besichtigen.

Unser letztes Ziel an diesem Montag war Bad Traunstein. Dort wirkte viele Jahre der Pfarrer Josef Elter, der so nebenbei in international anerkannter Bildhauer war. Viele seiner Werke sind im Ausstellungszentrum von Bad Traunstein zu besichtigen. Besonders nett war das Gespräch mit der Kustodin des Museums, welche viel über den Pfarrer und sein Werk zu berichten weiß. Besucht werden kann das Museum vom 1. April bis zum 31 Oktober, jeweils von Freitag bis Sonntag, sowie an Feiertagen von 10 bis 12 und von 13 bis 17 Uhr.
Nach dem Museumsbesuch bietet sich der Aufstieg auf den gegenüber gelegenen Wachtstein an. Von dort oben hat man einen herrlichen Ausblick über den Ort und seine Umgebung. Bei gutem Wetter sind Ötscher, Schneeberg, Jauerling & Co. zu sehen.
Ein besonderes Kleinod gibt es auch in Bad Traunstein: Eine alte Blockmühle. Diese Art von Windmühle wird - im Gegensatz zu den holländischen Mühlen - als Ganzes in den Wind gedreht und steht daher auf Rädern bzw. Rollen.
Diese kleine Traunsteiner Mühle war bis 1950 in Betrieb. Es wurde vor allem Getreide zu Schrot vermahlen. Heute präsentiert sich die Mühle in restauriertem Zustand, aber leider ist das Mahlwerk nicht vorhanden.

Nach diesem erfahrungsreichen Tag traten wir Heimfahrt über die landschaftlich tolle "Wachaustraße" an. Besonders der Blick über die Weingarten-Terrassen bei Weißenkirchen ist etwas ganz Besonderes - aber leider nicht für den Lenker des Fahrzeugs ...
https://photos.app.goo.gl/oTzqHzn3hodUnUM53

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